bestof018

bestof017

USA, 2002 - Bryce Canon

bestof019.html

Es hat um die 0 Grad Celsius. Es schneit leicht, als wir im Park aussteigen und gut eingepackt auf Schneematsch zum Sunrise Point gehen. Von der Aussichtsplattform blicken wir hinunter in den Bryce Canyon. Die roten Hoodos, durch Erosion gebildete Felssäulen, tragen weiße Schneekappen. Nur die Sonne fehlt noch zur Beleuchtung. Wie wenn sie meinen Wunsch gehört hätte, reißt die Wolkendecke langsam auf. Es wird heller. Direkt vom Sunrise Point führt ein Weg in den Canyon hinunter. Er ist ein wenig mit Schnee bedeckt, aber der Untergrund ist noch gefroren und daher nicht so matschig wie befürchtet. So kommen wir etwas näher an die Hoodos heran. Sie sind wirklich faszinierend. Dickere und dünnere Felssäulen mit verschiedensten Formen und Farbtönen, mal ganz eng aneinander, mal mit größeren Abständen. Zwischen dem dominanten Rot finden sich Schichten in beige und rosa. Das Plateau, auf dem wir uns hier auf gut 2500 m befinden, haben gewaltige Kräfte vor rund 10 Millionen Jahren geformt und dann verschoben. Urzeitliche Flüsse gruben sich in die Oberfläche, legten ihre Seiten frei, wuschen einige Schichten ganz weg oder meißelten kunstvolle Formationen. Aus schmalen Bergkämmen und Graten wurden durch Erosion schließlich Zinnen und Spitzen, die Hoodos. Der Zahn der Zeit nagt noch immer an ihnen, bis sie brüchig werden und fallen, sodass ihre leuchtenden Farben über die darunter liegenden Hügel verspritzt werden.